Squarespace Homepage Baukasten
Der US-amerikanische Homepage-Baukasten Squarespace ist einer der bekanntesten Homepage-Baukästen der Welt. Hauptsächlich in den USA bekannt und sehr populär, schickt sich Squarespace an, auch den deutschen Markt für Homepage-Baukästen zu erobern und wartet mit einem einfach zu bedienenden Website-Editor sowie einem Komplettpaket aus Websitegestaltung und -hosting plus dazugehöriger Domain (für Kunden mit einem Jahresvertrag) auf. Auch ohne Programmierkenntnisse können mit Hilfe von Squarespace Webseiten, Blogs und Onlineshops erstellt werden.
Squarespace verfügt über ein besseres Blogging-Tool und einen wesentlich besseren Support als der Großteil der Konkurrenz. Es werden über 100 flexible Vorlagen angeboten, auch für mobile Geräte. Während die Plattform im Rahmen der zurückliegenden Updates massiv verbessert wurde, kann es aufgrund einiger Schwachstellen in der Benutzerführung eine gewisse Zeit dauern, bis man sich an die Plattform gewöhnt hat. Die Preise beginnen bei 11€/Monat.
Pro
- Großartig gestaltete Vorlagen
- Umfangreiche Know-How-Datenbank
- Ausgefeilte Blog-Funktionalität
- Gute Marketing- und Analysewerkzeuge
- Mobile Apps
- Mindestvertragsdauer von einem Monat
- Tolle Shopfunktion, die auch große Bestände abdeckt.
- Installation von Fremd-Apps ebenfalls möglich
- Tolle Auswertungen der Besucherzahlen
- Umfangreiche Funktionalität für Newsletter (gegen Aufpreis)
- Mitgliederbereiche können eingerichtet werden (gegen Aufpreis)
- Große englischsprachige Community
- Gute Implementierung der DSGVO
Contra
- Hosting erfolgt außerhalb der EU
- Kein Drag & Drop
- Handhabung etwas gewöhnungsbedürftig
- Flache Navigationsstruktur: Es ist keine zweite Unterebene möglich
- Nicht für mehrsprachige Seiten geeignet
- Kein kostenfreier Tarif
- Vorgefertigte Templates variieren nur geringfügig
- Keine Option zur Datensicherung
Bedienung
Squarespace ist zwar nicht gerade kompliziert zu bedienen, aber eben auch nicht das intuitivste Produkt. Zwar ist die Benutzeroberfläche minimalistisch, was schön ist, aber die Handhabung könnte noch verbessert werden. Ich hatte den Eindruck, dass der Editor mich durch die ständige Aufforderung, Änderungen zu speichern, ausbremst. Verglichen mit anderen Site-Buildern wie beispielsweise Weebly wird man wahrscheinlich ein bisschen länger brauchen, um sich vollständig in das Programm einzuarbeiten.
Nachdem Sie sich für ein Template entschieden haben, gibt Ihnen eine Pop-up-Infobox einen ersten Überblick über die Struktur des Editors und die Gestaltung der Seiten. Und schon können Sie richtig loslegen. Wer möchte, kann die vorhandenen Sektionen und Unterseiten einfach so übernehmen und durch eigene Inhalte ersetzen. Für alle anderen steht der Editor auf der linken Seite zur Verfügung, um das Erscheinungsbild in Bezug auf Schriftarten, Farben, Abstände etc. anzupassen. In der aktuellen Version 7.1 macht Squarespace es designtechnischen Neueinsteigern noch leichter, einen stimmigen Look zu kreieren: Auf Knopfdruck kann man aus 18 verschiedenen Farbpaletten mit jeweils drei Grundfarben wählen. Wem der Sinn nach weiterem Feinschliff steht, der kann seine Farbpalette nach wie vor selbst zusammenstellen. Ein spannendes Feature des neuen Editors ist der Upload eines Fotos und die Möglichkeit, anhand der automatisch erkannten Farben den Farbraum der Website festzulegen.
Die Gliederung der Inhalte einer Seite erfolgt über sogenannte Sektionen: Zuerst wählt der Benutzer aus, ob er eine leere Seite, eine Liste, eine Bildergalerie, ein Zitat, ein Video oder ein beliebiges anderes Element hinzufügen möchte. Für die einzelnen Abschnitte werden unterschiedliche Layouts zur Verfügung gestellt. Wenn der jeweilige Abschnitt eingefügt ist, kann er mit Inhaltsblöcken gefüllt werden. Die Bandbreite reicht von Textfeldern, Zwischenräumen und Schaltflächen bis hin zu Newsletter-Einbindungen, Kartenausschnitten und Social-Media-Blöcken.
Dabei arbeitet Squarespace nicht in einem komplett freien Drag-and-Drop-Modus, sondern auf Basis von Rastern. Die Flexibilität, wo Inhalte platziert werden können, ist dadurch eingeschränkt. Andererseits garantiert dies aber auch, dass die Seiten eine gewisse Struktur aufweisen und ansprechend aussehen.
Widgets
Squarespaces Homepage-Builder verfügt über zahlreiche Funktionen, Widgets und Apps, die man auf seiner Seite einbinden kann. Teilweise stammen diese von Squarespace selbst, teilweise werden sie von Drittentwicklern erstellt und stehen in Squarespace über eine Schnittstelle zur Verfügung.
Abhängig von Ihrem gewählten Tarif haben Sie jeweils Zugriff auf bestimmte Integrationen. In allen Tarifen sind Standardelemente wie Textfelder, Bilder, Buttons, Links, Bildergalerien und verschiedene Formulare enthalten. Lediglich die Premium-Widgets „Menu“ (Speisekarte), „OpenTable“ (Tischreservierung), „Amazon“ (Verlinkung zu Ihrem Amazon-Shop) und „Donate“ (digitaler Spendenbutton) sind erst ab dem Business-Tarif enthalten, genau wie ein eigener Onlineshop.
Widgets und Apps aus den folgenden Bereichen sind mit Squarespace verfügbar:
Standard
Bilder-Layouts sind spezielle Bildelemente wie z.B. großformatige Poster oder Collagen in verschiedenen Layouts, in denen Sie Ihre Fotos nach Belieben anordnen können.
Übersicht
Squarespace sammelt unter dem etwas bedeutungslosen Stichwort „Mehr“ verschiedene Spezialelemente wie Karten, Kalender und Formulare (z.B. zur Kontaktaufnahme und Newsletter-Anmeldung). Außerdem finden sich hier HTML-Code-Schnipsel sowie die speziellen Widgets „Termine vereinbaren“, „Zola“ (Hochzeitsplaner) und „Bandsintown“ (Ticketverkauf).
Filter & Listen
Zu den wichtigsten eCommerce-Elementen bei Squarespace gehören die Produktansichten. Sie können Produkte für Ihren Shop in einem separaten Backend bei Squarespace pflegen und dann über diese Komponente auf Ihrer Seite sichtbar machen.
Charts
Unter Social Media finden Sie Like- und Share-Buttons für soziale Netzwerke wie Twitter, sowie eine Instagram-Integration von Squarespace. Darüber hinaus gibt es Anbindungen an SoundCloud, Flickr, Foursquare und 500px.
Insgesamt bietet Squarespace also eine sehr umfangreiche Auswahl an Widgets, die zwar dem Platzhirsch Wix noch nicht das Wasser reichen kann, die aber für die meisten privaten und geschäftlichen Websites alles bieten sollte, was nötig ist.
Designvorlagen
Laut Eigenbeschreibung sind die angebotenen Designvorlagen bei Squarespace “ ausgezeichnet“. Nun, das kann alles Mögliche bedeuten. Es könnte natürlich ein reines Marketing-Gedöns sein. Tatsächlich war Squarespace mehrfach in der engeren Auswahl und hat sogar ein paar Webby-Awards gewonnen, unter anderem einen für das beste visuelle Design.
Schönheit ist natürlich subjektiv, aber mit den cleanen, modernen Vorlagen von Squarespace kann sich meines Erachtens kein anderer Website-Baukasten messen.
Dazu nur ein paar wichtige Hinweise:
- Alle Vorlagen sind als responsiv gekennzeichnet – das bedeutet, dass sie sich an die Größe des jeweiligen Browsers anpassen: Somit sind sie desktop-, mobil- und tabletfreundlich.
- Die Templates haben einen wiedererkennbaren Look and Feel – Jede Squarespace-Vorlage hat ein bestimmtes Erscheinungsbild: fette Typografie, viel Leerraum und reichlich Platz für die Präsentation von Fotos.
- Durch Fotos wird Ihre Website aufgewertet – Die Vorlagen von Squarespace sind für die Präsentation von Fotos konzipiert. Selbst einfache Stock-Fotos verbessern die Optik einer Squarespace-Website.
- Man kann nicht zwischen Templates wechseln – Templates sind ab Version 7.1 die Grundlage jeder Squarespace-Website. Dabei gehört jede Vorlage zur gleichen Familie und verfügt über die gleichen Funktionen und Stiloptionen.
Squarespace E-Commerce-Funktionen
Im Folgenden finden Sie einige der anspruchsvolleren E-Commerce-Funktionen, die Squarespace bietet:
- Abos – Es besteht die Möglichkeit, Abo-Produkte zu verkaufen, die periodisch abgerechnet werden. Die meisten Ecommerce-Website-Builder können das, aber es gibt keinen einzigen Website-Builder, der das kann.
- Individuell anpassbare E-Mail-Empfangsbestätigungen – Dieses Leistungsmerkmal wird von den meisten Website-Buildern ignoriert. Bei Squarespace lassen sich die E-Mail-Bestätigungen, die nach einem Kauf an Kunden gesendet werden, frei gestalten. E-Mail-Bestätigungen sind eine tolle Möglichkeit, um sich bei Kunden zu bedanken oder Up-Selling zu betreiben.
- Exzellente Produktvariationen – Es können zahlreiche Produktvariationen mit individuellen Preisen angelegt werden.
- Digitale Produkte und Dienstleistungen – Mit Squarespace können Sie nicht nur physische Produkte anbieten. Auch digitale Produkte können verkauft werden, oder Sie können Kunden für Dienstleistungen bezahlen lassen.
- ShipStation-Integration – ShipStation ist ein beliebtes Tool zum Drucken von Versandetiketten.
- Apple Pay-Integration – Sie können bei Squarespace Stripe als Zahlungsanbieter verwenden, was es Kunden ermöglicht, mit Apple Pay zu bezahlen. Mit Apple Pay werden nachweislich mehr erfolgreiche Checkouts auf dem Handy durchgeführt (der Kunde kann Zahlungen nur mit Touch ID autorisieren).
- POS – Seit November 2019 bietet Squarespace ein Point-of-Sale-System, das mit dem Kreditkartenleser von Square und der Commerce-App von Squarespace zusammenarbeitet.
Was kostet Squarespace?
Es gibt insgesamt vier Preisstaffeln: Für den Personal Tarif beginnen die Preise von Squarespace bei 11€/Monat (jährliche Zahlung). Er ist werbefrei und beinhaltet einen kostenlosen Domainnamen für 1 Jahr. Der Business-Tarif kostet 17€/Monat und bietet zusätzliche Marketing-Funktionen. Mit dem Online Stores Basic (24€/Monat) und dem Advanced-Tarif (36€/Monat) kommen E-Commerce-Funktionen hinzu.
Überblick
Mit dem Website-Baukasten ist eine echte Point-and-Click-Interaktion möglich. Dies beschleunigt die Erstellung Ihrer Website und lässt Sie unangenehme Überraschungen vermeiden.
Es gibt außerdem eine Verlagerung hin zu einer größeren Auswahl an Tools und Add-ons. Das zeigt das Ziel von Squarespace, sich über den Bereich der Portfolios und persönlichen Websites hinaus zu positionieren und eine komplette, allumfassende Business-Plattform zu sein.
Dennoch fühlt es sich manchmal noch ein wenig zu minimalistisch an und man muss ein wenig herumprobieren, bis man mit dem Editor vollständig vertraut ist. Außerdem sind einige der Seitenelemente auf ein Symbol beschränkt und offenbaren ihren Zweck nicht sofort. Doch glücklicherweise stellt Squarespace viele tolle Tutorials zur Verfügung, die alle Elemente erklären.
Für wen Squarespace sich besonders eignet
- Kreative Gründer und Unternehmer: Als Unternehmer haben Sie eine eigene Firma oder planen den Aufbau einer solchen? In dem Fall ist Squarespace eine 1A-Option für Sie. Sie können damit tolle Portfolios erstellen, Dienstleistungen beschreiben, Angebote präsentieren und sind von Anfang an für mobile Endgeräte optimiert. Obendrein verfügt Squarespace über eine Online-Shop-Funktion, so dass Sie auch Produkte online verkaufen können. (Für einen professionellen) Online-Shop, der so richtig groß rauskommen soll, empfehle ich allerdings Shopify – siehe Fazit am Ende).
- Dienstleister, denen Design am Herzen liegt: Branchen, in denen das Design eine Rolle spielt, sind prädestiniert für Squarespace. Nicht umsonst haben sehr viele Freiberufler, Designer, Stylisten, Hochzeitsfotografen, Landschaftsgärtner, Personal Trainer, Heilpraktiker, Künstler, Musiklehrer, Sänger, Bands und so weiter eine Squarespace-Website.
- Cafe- oder Restaurantbetreiber: Für Gastronomen ist Squarespace genau das Richtige. Durch den Fokus auf Bilder, wird Ihr Angebot besonders ansprechend gestaltet. Aus diesem Grund ist Squarespace ein Top-Designwerkzeug für Restaurants und bietet sogar eigene Designblöcke, mit denen Sie eine Speisekarte erstellen können. Das Auge ißt mit!
- Online-Unternehmer: Aber auch Unternehmer, die digitale Produkte über Drittanbieter wie Elopage oder Digistore24 verkaufen, benötigen oft eine eigene Website. Wenn Sie also Ihren Vertrieb hauptsächlich über eine externe Plattform abwickeln, aber dennoch Ihre eigene Marke oder einen Blog darum herum aufbauen wollen, ist Squarespace die ideale Basis für Ihr Online-Geschäft (es sei denn, Sie planen kompliziertere Setups – siehe unten). Auch Verkaufsseiten, Landing Pages und Trichter für Ihr E-Mail-Marketing können Sie mit Squarespace sehr gut aufbauen.
- Blogger: Für die Erstellung eines Blogs in ansprechendem Design kann ich Squarespace definitiv auch empfehlen. Von Sidebars bis hin zu Kategorien und Tags können Sie alle gängigen Elemente umsetzen und haben dabei ein sehr professionelles Setup. (Sie können hier mehr darüber lesen, wie man einen Blog mit Squarespace erstellt).
Gehören Sie zu einer dieser Gruppen, sollten Sie sich Squarespace auf jeden Fall anschauen.
Fazit
Schon seit einiger Zeit ist Squarespace einer meiner Favoriten, und daran hat sich auch beim Arbeiten an diesem Testbericht nichts geändert. Natürlich ist Squarespace nicht die billigste Lösung, aber wenn Sie eine professionelle Website erstellen möchten, mit der Sie Geld verdienen können, kann ich Squarespace nur empfehlen. Das Angebot umfasst Tarife sowohl für private als auch für kommerzielle Websites und punktet mit einer ganzen Reihe von interessanten Features. Das Preisleistungsverhältnis der Tarife ist sicherlich in Ordnung.